Der Schulzoo besteht seit 1999 und hat einen eigenen Raum im Bereich der Naturwissenschaften. Die Pflege der Tiere ist bestimmten Schülergruppen, derzeit im Rahmen von zwei AGs und als WPU Angebot, anvertraut. Diese Kinder erhalten die Chance, langfristig eine komplexe, handlungsorientierte Aufgabenstellung zu bewältigen und zu lernen, selbstständig Verantwortung in einer kleinen Gruppe zu tragen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten trägt der Schulzoo wesentlich dazu bei, das verbreitete Defizit an Primärerfahrungen zu kompensieren. Die Einrichtung fördert die Entwicklung eines verantwortungsvollen Bewusstseins für andere Lebewesen und unsere Umwelt. Des Weiteren sollen die Lehrenden ermutigt werden, lebende Tiere im Unterricht wieder vermehrt einzusetzen. Daher wurden bewusst solche Arten ausgewählt, die sich in verschiedene Lerneinheiten integrieren lassen, um morphologische und physiologische Einsichten zu ermöglichen / mit minimalem Aufwand in der Schule gehalten werden können / ein vielfältiges Verhaltensrepertoire aufweisen, welches klar interpretierbar ist.
Auf dem Außengelände unserer Schule befinden sich die Lernorte Schulgarten mit Streuobstwiese und Schulteich, wo spezielle pädagogische Konzepte realisiert werden: Zum einen werden diese Außenanlagen in den „normalen“ naturwissenschaftlichen Unterricht integriert, zum anderen gibt es spezielle Arbeitsgemeinschaften (Schulzoo), die sich ausschließlich mit den Themen dieser außerschulischen Lernorte befassen. Die Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit, sehr praxis-, projekt- und handlungsorientiert zu arbeiten, sodass die Theorie mit der Praxis für sie verständlich und anschaulich verbunden wird. Der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit liegt dabei auf dem aktiven Tun und Handeln der Schülerinnen und Schüler. Es gilt das Prinzip: „Learning by doing“. So haben zum Beispiel einige Tiere des Schulzoos einen Außenstall mit großem Auslauf, der Teich, der zurzeit wieder hergestellt wird, wird im Unterricht untersucht, da er viele Fragestellungen eröffnet, z. B. welche Tiere leben dort? Wie ist der Aufbau eines Teiches? Wie ist die Wasserqualität? Welche Nahrungsnetze gibt es?
Das Gewächshaus stellt einen Teil des gesamten Arrangements des Schulgartens dar, das ab 1985 geschaffen wurde. In dem beheizten Haus sind gärtnerische Arbeiten zu Zeiten möglich, zu denen ansonsten an Schulgartenarbeit noch überhaupt nicht zu denken ist. Gerade hier wird deutlich, dass mit der Einrichtung eines Gewächshauses, welches die Möglichkeit der ganzjährigen und permanent verfügbaren Stätte der Naturbegegnung bietet, ein besonderer Lernraum an der Heinrich-von-Gagern-Schule geschaffen wurde. Auch hier haben einige Tiere aus dem Schulzoo eine neue Heimat gefunden: Im Gewächshaus selbst wurde von einem WPU-Kurs ein Teich gebaut, indem jetzt Schildkröten und Fische leben, außerdem leben hier auch die Stabheuschrecken und natürlich alle anderen Tiere, die sich normalerweise in einem fast naturbelassenem Gewächshaus befinden, z. B. Schnecken, Asseln oder Ameisen, und die man sehr gut beobachten kann. Des Weiteren werden hier Salate und Kräuter für die Zootiere kultiviert, sowie verschiedene tropische Gewächse, wie Banane, Kaffee oder Avocados. Darüber hinaus bietet das Gewächshaus mit dem neuen Thema auch die Möglichkeit sinnlicher Erfahrungen eines Lebensraumes, die dem normalen Unterrichtsgeschehen sonst verschlossen bleiben. Der hohe Aufwand der Pflegemaßnahmen für eine solche Anlage erscheint gegenüber dem positiven Nutzeffekt für die Schülerinnen und Schüler immer wieder lohnend. Viele Schülerinnen und Schüler entwickeln hier ein eigenständiges Interesse an der Begegnung mit der Natur. Es zeigt sich immer wieder, dass sich Schülerinnen und Schüler auch über den Schulrahmen hinaus mit den Inhalten der Arbeiten im Gewächshaus beschäftigen.
Bauernhof
In dem Projekt „Erfahrungsfeld Bauernhof“ geht es um:
❖ das eigene Beteiligt-Sein: Ich entdecke, forsche, erfahre mit meinen Sinnen.
❖ das selbständige Erkennen der Zusammenhänge.
❖ die Frage: Was habe ich damit zu tun?
❖ die menschliche Begegnung im Zusammenhang eines konkreten Arbeitsumfeldes.
❖ die Entdeckung des Lernens, statt Wissensvermittlung.
❖ das, was uns interessiert.
❖ den Anderen an dem Ort abholen, wo er gerade steht.
❖ Nähe zu Land, Natur und Elementen.
❖ Persönliche Einblicke in die Urproduktion unserer Lebensmittel